Im Vergleich zur globalen Erwärmung ist die Erwärmung der Arktis fast doppelt so groß. Diese sogenanntearktische Verstärkung hat zu einem deutlichen Rückgang des arktischen Meereises in den letzten 2 Jahrzehntenbeigetragen. Parallel zu diesen starken arktischen Änderungen wurden in den mittleren Breiten der Nordhemis-phäre eine Zunahme von extremen Wetterereignissen beobachtet, insbesondere häufiger auftretende kalte Winterund sommerliche Hitzewellen.Die wissenschaftlichen Studien der letzten Jahre haben drei dynamische Verbindungswege für die Kopplungzwischen arktischen Änderungen und dem Klima und dem Wetter in mittleren Breiten herausgearbeitet: Änderun-gen in den Zyklonenzugbahnen, in den Wind-Jets und in den planetaren Wellen. Trotzdem bestehen aufgrund vonunzureichenden Klimabeobachtungen über der Arktis und den unvermeidbaren Defiziten der Klimamodelle großeUnsicherheiten über die Stärke des arktischen Einflusses auf die mittleren Breiten.Der Vortrag gibt einen Überblick über die aktuellen Forschungen zu den Verbindungen zwischen arktischen Kli-maänderungen und den Klima- und Wetteränderungen in mittleren Breiten. Basierend auf Analysen von Reanalyse-Daten und Klimamodellsimulationen wird diskutiert, welche Rolle die dynamischen Wechselwirkungen zwischensynoptisch-skaligen und planetaren Wellen und zwischen der Troposphäre und der Stratosphäre für die Verbindungzwischen arktischen Meereisänderungen im Sommer und Herbst und den atmosphärischen Zirkulationsmustern imnachfolgenden Winter haben